Sich auf das Wetter einstellen - Zu Fuß & mit dem Rad

Auf Strecken, die man auf öffentlichen Straßen oder Wegen mit dem Rad oder zu Fuß zurücklegt, ist man ein Verkehrsteilnehmer beziehungsweise eine Verkehrsteilnehmerin. Auch bei diesen Arten der Verkehrsteilnahme gibt es Risiken, die durch die Witterung bedingt sind. Das betrifft zum einen das eigene Verhalten, aber auch Gefahren, die durch das Verhalten anderer entstehen, insbesondere durch Personen, die mit Kraftfahrzeugen unterwegs sind.

Die genannten Witterungsbedingungen führen nicht zwangsläufig zu Unfällen. Vielmehr ist es stets der Mensch, der sich – sei es am Lenker eines Fahrrads oder zu Fuß – mehr oder weniger gut auf die Witterung einstellt. Auch wenn es banal klingt: Durch helle Kleidung, die an die Witterung angepasst ist und geeignetes Schuhwerk, durch erhöhte Aufmerksamkeit und umsichtiges Verhalten lassen sich auch zu Fuß und mit dem Rad widrige Witterungsbedingungen meistern. Gleichzeitig wird der Komfort bei der Fortbewegung erhöht. Durch eine bewusste Zeitplanung können Hektik und Stress, die häufig zu Fehlverhalten führen, vermieden werden. Bei der Fahrradnutzung kommen eine entsprechende Vorbereitung des Zweirads, gründliche Wartung sowie die Kontrolle der Betriebs- und Verkehrssicherheit hinzu. Auf der Checkliste der regelmäßig zu kontrollierenden Punkte sollten insbesondere die drei „B“ stehen: Bereifung, Bremsen und Beleuchtung einschließlich der vorgeschriebenen Rückstrahler. Bei nasser Witterung bedarf die Kette häufiger Pflege, wenn sie nicht leiden soll. Seilzüge an Bremsanlagen müssen bei starker Kälte gelegentlich nachgeschmiert werden, damit sie nicht in der Hülle festfrieren. Bei hydraulisch betätigten Bremsen tritt dieses Problem naturgemäß nicht auf.

Bei großer Hitze ist bei einer Radtour luftige Kleidung angebracht. Trotzdem sollte man beim Radfahren nicht auf den Fahrradhelm verzichten. Unter Umständen kann ein angefeuchtetes Tuch, das unter den Helm gelegt wird, etwas Kühlung verschaffen. Wenn möglich sollten Strecken ausgewählt werden, die im Schatten liegen. Eventuell kann eine Fahrt oder ein Gang auch auf den Morgen oder den frühen Abend verschoben werden, wenn die Hitze nicht mehr ganz so groß ist. Die Hitze macht jedoch auch den motorisierten Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmern zu schaffen. Wenn die Temperatur im Fahrzeuginnenraum steigt, nimmt deren Konzentration ab und die Reaktionszeiten verlängern sich. Das gilt auch für Nutzerinnen und Nutzer von Motorrädern, die unter der, häufig noch verbreiteten, dunklen Schutzkleidung richtig ins Schwitzen geraten können. Daher sollte man stets besonders aufmerksam sein und mit Fehlern anderer rechnen, zum Beispiel beim Radfahren auf der Fahrbahn - oder zu Fuß beim Überqueren der Fahrbahn. Auch sollte man daran denken, dass starke Sonneneinstrahlung Personen in Fahrzeugen derart blenden kann, dass sie Rad Fahrende und zu Fuß Gehende nicht rechtzeitig wahrnehmen. Wenn die Sonne niedrig am Horizont steht und man sie im Rücken hat, ist besondere Vorsicht angebracht.

Regen ist für Rad fahrende und zu Fuß gehende Personen gleichermaßen unangenehm. Mit der richtigen Kleidung lässt er sich jedoch ertragen. Dazu gehört eine schützende Jacke mit einer möglichst eng anliegenden Kapuze, die die Sicht möglichst wenig beeinträchtigt. Hierzu ist es hilfreich, wenn sich die Kapuze mithilfe von eingearbeiteten Bändern oder Schnüren in verschiedenen Richtungen ein- bzw. verstellen lässt. So kann der Kopf gut geschützt werden, ohne dass das Sichtfeld – etwa beim Drehen des Kopfes – eingeschränkt wird. Eine Regenhose gibt zusätzlichen Wetterschutz. Mit heller, möglichst reflektierender Kleidung wird man besser gesehen. Im Normalfall sollte der Helm auf dem Rad ausreichend Regenschutz bieten. Wenn dies nicht ausreicht, kann ein spezieller Überzug, möglichst in einer gut sichtbaren und reflektierenden Farbe, darüber gezogen werden.

Risikofaktor: Regen Wasserfeste Schuhe mit rutschfesten Sohlen sind bei Nässe ein Muss. Rad Fahrende statten sich eventuell zusätzlich mit entsprechenden Überschuhen aus, die in Radsportgeschäften angeboten werden. Bei extrem schlechtem Wetter sollte man eventuell auf Bus oder Bahn umsteigen, wenn dies möglich ist. Ein Schirm, der von Fußgängerinnen und Fußgängern gern genutzt wird, ist windempfindlich und behindert zudem die Sicht.

Als Fußgänger mit Schirm sollte man daher vor allem beim Überqueren der Fahrbahn besonders aufmerksam sein. Darüber hinaus sollte man bedenken, dass die Sicht auch für Personen in Kraftfahrzeugen schlechter wird und die Gefahr, von diesen übersehen zu werden, zunimmt. Zudem werden die Bremswege auf nasser Straße länger. Vor allem auf abbiegende Fahrzeuge sollte daher ein besonderes Augenmerk gerichtet werden.

Starke Windböen können für Radfahrerinnen und Radfahrer gefährlich werden. Vor allem wenn sie von der Seite unerwartet angreifen, kann das Rad erheblich vom Kurs abweichen. Unter Umständen kann es dabei sogar zum Sturz kommen. Eventuell muss man bei starkem Wind oder Sturm seine Fahrgeschwindigkeit deutlich absenken oder das Rad schieben. Zudem sollte man stets reaktionsbereit sein, um schnell notwendige Kurskorrekturen durchführen zu können.

Nebel tritt häufig in Waldgebieten oder Flusstälern auf, in der Stadt ist er eher selten. Ist man mit dem Rad bei Nebel unterwegs, ist neben heller, reflektierender Kleidung eine gut funktionierende Lichtanlage besonders wichtig.

Risikofaktor: Nebel Moderne Scheinwerfer sind erheblich heller als ältere Modelle, zudem sind sie zuverlässiger. Es lohnt sich, das Fahrrad rechtzeitig mit entsprechenden Leuchten auszurüsten. Seit einiger Zeit sind auch batteriebetriebene Leuchten an Fahrrädern zulässig. Auch bei diesen gibt es große Unterschiede in Bezug auf die Leuchtkraft und die Zuverlässigkeit. Außerdem muss der Ladezustand der Akkus bzw. Batterien stets im Auge behalten und rechtzeitig Strom „nachgetankt“ werden. Die Fahrgeschwindigkeit ist auch auf dem Fahrrad den Sichtverhältnissen anzupassen. Bei der Begegnung mit zu Fuß gehenden Personen sollte man gegebenenfalls mit der Klingel ein Warnsignal geben. Auf gemeinsam genutzten Wegen muss die Geschwindigkeit so gewählt werden, dass der Fußgängerverkehr nicht gefährdet wird. Man muss stets damit rechnen, dass zu Fuß gehende Personen manchmal unvermittelt die Gehrichtung ändern. Rad Fahrende müssen zudem bedenken, dass die Sicht aus dem Innenraum eines Pkw durch Regentropfen, beschlagene Scheiben oder Lichtreflexe erschwert wird und die Gefahr zunimmt, übersehen zu werden.

Wenn der erste Schnee fällt, ist trittsicheres Schuhwerk für zu Fuß Gehende die beste Wahl. Schuhsohlen mit gutem Profil greifen auch auf Schnee und Matsch.

Risikofaktor: Schnee Bei vereisten Gehwegen kann aber auch die beste Sohle nicht richtig greifen. Wer dann unterwegs sein muss, kann spezielle Spikes, die auf breiten Gummibändern angeordnet sind, über die Schuhsohlen ziehen. Aber auch so ausgerüstet heißt es aufpassen. Oft verbirgt sich gefährliches Eis unsichtbar unter einer dünnen Schneeschicht. Hier hilft manchmal nur der vorsichtige „Pinguin-Gang“. Für Fahrräder gibt es spezielle Spikesreifen, die auf schneebedeckten Straßen noch ordentlich „Grip“ entwickeln. Aber generell ist Radfahren bei Schnee und Eis problematisch, da die Griffigkeit der Fahrbahn urplötzlich stark verringert sein kann. Je nach den Umständen ist es klüger, das Rad dann in der Garage oder im Keller zu lassen und – wenn möglich – auf öffentliche Verkehrsmittel auszuweichen. Leider nehmen sich nicht alle, die mit dem Auto unterwegs sind, die Zeit, die Scheiben des Fahrzeugs vollständig von Schnee und Eis zu befreien. Wer nur ein kleines Sichtfenster freikratzt, kann im Seitenbereich wenig sehen. Dies sollte bedenken, wer eine Straße überquert.

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